1. December 2022 Mitgliederversammlung & Campus Impulse

Bosch Campus, Bergfeldstraße 2, 83607 Holzkirchen

Logo Logo Logo

Der Digitale Stadt München e.V. veranstaltete am 1. Dezember 2022 abends auf dem Bosch-Campus in Holzkirchen bei München seine jährliche Mitgliederversammlung. Die Vorstandsvorsitzende Claudia Linnhoff-Popien eröffnete die Versammlung und zeigte sich sehr erfreut darüber - nach Pandemie-bedingt nur virtuellen Veranstaltungen - die Mitglieder nun wieder persönlich begrüßen zu dürfen.

Mitgliederversammlung Digitale Stadt München e.V. mit Neuwahlen des Vorstands

Nach den Erläuterungen zu den Entwicklungen und den Aktivitäten des Vereins wurde turnusgemäß die Vorstandsentlastung beantragt und einstimmig mit 16 von 16 Stimmen angenommen.

Anschließend fanden die regulären Neuwahlen des Vorstands statt. Sechs Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt und wurden wiedergewählt. Im Vorstand bis Ende 2024 sind:

 

Campus Führung in Holzkirchen

Im Anschluss an die geschlossene Mitgliederversammlung fand der öffentliche DigiTalk statt. Der Verein hatte Mitglieder und Interessierte nach Holzkirchen zu einem Campus Impuls eingeladen.

Jens Hofmann, Standortleiter Campus Holzkirchen, und Dr. Frank Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung bei Bosch Engineering GmbH & Geschäftsführer ITK Engineering GmbH erläuterten den Gästen begeistert den Campus Holzkirchen und die Funktionalitäten der intelligenten Architektur als modernes Arbeitsumfeld.

Der erst im Jahr 2022 eröffnete Standort mit 500 Mitarbeitern verfügt über eine offene Campus-Kultur, wurde daher auch ohne Werkszaun erbaut und will die Kollaboration fördern. Die Schwerpunkte liegen auf Elektromobilität, Automatisiertes Fahren, Bahn- und Medizintechnik und Entwicklungsdienstleistungen Automotive. Hier findet Arbeiten an den Technologien der Zukunft statt. Die Führung durch das Gebäude zeigte die moderne Büroinfrastruktur und das Testlabor: hier arbeiten zwei Engineering Dienstleister erfolgreich unter einem Dach: Bosch Engineering und ITK Engineering. Dabei arbeite Bosch auf reinen Bosch Plattformen und  ITK Engineering hingegen auf verschiedenen Plattformen. Digital Engineering bringe dabei die Entwicklungsarbeiten voran, die Sicherheit stehe im Fokus und werde mit digitalen Methoden vorangetrieben. Insgesamt ist die Mission: Software ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.

 

Vorträge und Networking

Im Anschluss an die Begrüßung startete der Campus Impuls “Intelligente Systeme – wie Software unsere Welt verändert“ mit drei Vorträgen.

Ob Routenplanung im Auto, Online-Einkauf am PC oder Gesichtserkennung durch Smartphones – intelligente Software hat Einzug im Privatleben gehalten. Sie hat aber das Potenzial, ganze Industrien umzukrempeln. Experten von BOSCH Engineering und ITK Engineering zeigten anhand von drei Beispielen, wie Software den Alltag maßgeblich beeinflusst – von der Energieversorgung über den Bahnverkehr bis hin zum Straßenverkehr der Zukunft.

Im ersten Vortrag sprach Leonard Stepien von ITK Engineering über „Software als Erfolgsfaktor der Versorgungssicherheit“.

Er erläuterte, am Beispiel von Berlin und den Unterschieden zwischen Ost- und West-Berlin, dass eine Infrastruktur für Generationen bleibe. Infrastruktur sei Wohnen, Energie, Gewerbe oder Mobilität.Energiemanagement im Quartier sei dezentral und effizient, erneuerbare Energien seien volatil, daher sei es schwierig, Bedarfsprognosen autark und zukunftssicher zu gestalten, da es dafür neue Technologien oder hohe Investitionen brauche. Er erklärte die Simulation zur Quartiersplanung, in der ein Masteralgorithmus alles optimal steuert und verbindet: Haushalte, Kraftwerk, Energiespeicher, Windkraft, Solaranlagen oder Ladeinfrastruktur. Diese Simulation soll für die Infrastrukturentwicklung nutzbar gemacht werden.

Danach veranschaulichte Ferdinand Trommsdorff von ITK Engineering „Software auf der Schiene: Wie modellbasierte Entwicklung den Bahnverkehr revolutionieren kann“

Die Bahn ist ein Schlüsselfaktor, um Emissionen zu reduzieren, in der Folge muss die Kapazität der Bahn-Infrastruktur erhöht werden. Es existieren verschiedene Möglichkeiten, um die Kapazität auf den Strecken zu erhöhen: 1. GPS, 2. Kamera oder Radar, 3. Odometer und 4. Balises, einer sehr teuren Methode. Bei den meisten Möglichkeiten, muss zuerst eine Messapparatur installiert werden.  

Ferdinand Trommsdorff gab einen kurzen Markt Überblick. Auf dem Markt exisiert z.B. Maros (Magnetic Railway Onboard Sensor). Hier handelt es sich um einen magnetischen Fingerabdruck. An den Wagons wird ein Messgerät angebracht, dass die magnetischen Wellen der Stecke oder der Gleisen bzw. des Gleisbettes misst. Basierend darauf kann exakt bestimmt werden, wo sich der Zug befindet.  Eine weitere Methode ist die ITK SysDevOps.

Zuletzt erläuterte Marita Klein von Bosch Engineering „Wie Software-defined Vehicles den Straßenverkehr der Zukunft prägen“

Hier wurden verschiedene Apps betrachtet, etwa wie ein Fahrzeug persönliche Einstellungen automatisch erkennt und justiert. So erkennt das Auto z.B. wer sich im Fahrersitz befindet, etwa Ehefrau oder Sohn, und stellt alle Funktionalitäten entsprechend der persönlichen, abgespeicherten Profile ein. Die Steuerung findet vollständig über die Software statt. Dazu wird die Software zum Großteil unabhängig von der darunter liegenden Hardware des Autos installiert und gewartet. So wird das Fahrzeug zum Software-gesteuerten, elektronischen Device auf Rädern.

 

Abschließendes Get-Together

Insgesamt sorgten die anschaulichen Vorträge im Get-Together für reichlich Gesprächsstoff unter den Teilnehmern. Die Gäste waren sich einig, dass Vorträge und Networking viele wertvolle Impulse für ihre eigenen Arbeiten geliefert hatten und freuten sich auf das kommende Jahr mit weiteren DigiTalks.

  • ab 18:00 Uhr

    Einlass für Mitglieder zur Mitgliederversammlung

  • 18:15 - 18:30

    Begrüßung und News Digitale Stadt

    Prof. Dr. Claudia Linnhoff-Popien

  • 18:30 - 19:00

    Mitgliederversammlung

    Tagesordnung wird in der Einladung an alle Mitglieder persönlich zugestellt.

  • ab 19:00

    Beginn des öffentlichen Teils

  • 19:00 - 19:15

    Begrüßung am Campus

    Jens Hofmann, Standortleiter Campus Holzkirchen, und Dr. Frank Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung bei Bosch Engineering GmbH & Geschäftsführer ITK Engineering GmbH

  • 19:15 - 19:30

    Software als Erfolgsfaktor der Versorgungssicherheit

    Leonard Stepien, ITK Engineering GmbH

  • 19:30 - 19:45

    Software auf der Schiene: Wie modellbasierte Entwicklung den Bahnverkehr revolutionieren kann

    Ferdinand Trommsdorff, ITK Engineering GmbH

  • 19:45 - 20:00

    Wie Software-defined Vehicles den Straßenverkehr der Zukunft prägen

    Marita Klein, Bosch Engineering GmbH

  • 20:00 - 20:30

    Get-together

  • 20:30 - 21:00

    Führung durch das Gebäude